Erkrankungen des Kniegelenks

Was passiert, wenn Stöße nicht mehr abgefedert werden? Was sind die Folgen einer verschleißbedingten Veränderung des Gelenks? Ohne Zweifel sind unsere Gelenke geniale, fein aufeinander abgestimmte Konstruktionen aus Knochen, Gelenkkapsel, Knorpel und Gelenkflüssigkeit. Leider sind sie auch sehr anfällig auf Schädigungen. Große Bedeutung kommt hierbei den Menisken zu. Diese sind wichtig Lastverteiler, Stoßdämpfer und Stabilisatoren des Kniegelenks aus Faserknorpel von halbmondförmiger Gestalt. Sie übertragen etwa 50 Prozent der Druckkräfte in Streckung und 85 Prozent der Druckkräfte in Beugung des Kniegelenks und sind mechanisch sehr hoch belastet. Durch die hohe Belastung der Menisken und ihre schlechte Blutgefäßversorgung kommt es häufig zu Meniskusverschleiß mit Rissbildungen, die operativ behandelt werden müssen. Der Meniskusriss tritt vor allem im Alter auf – als Indiz eines unumkehrbaren Gelenkverschleißes, einer Arthrose, an der bundesweit rund 8,5 Millionen Menschen leiden.

Ursachen

Wird das Knie mit abrupten Bewegungen belastet, kann es passieren, dass der Meniskus reißt. Der Crash im Gelenk bleibt nicht ohne Folgen: Das Knie strahlt Schmerzen aus, besonders bei Belastung, bei Kniebeugung oder Drehbewegung. Durch den defekten Meniskus oder auch bei großzügiger Meniskusentfernung kann dieser seine Lastenverteiler- und Stoßdämpferfunktion nicht mehr erfüllen und es kommt zu hohen Druckbelastungen auf den darunterliegenden Gelenkknorpel mit Gelenkknorpelschädigung, wodurch der Arthroseprozess eingeleitet werden kann. Die Magnetresonanztomographie lässt in den meisten Fällen einen Meniskusriss bildlich erkennen. Endgültige Gewissheit verschafft die Kniegelenkspiegelung.

Weit häufiger als die Sportverletzung ist der altersbedingte Meniskusschaden. Der Meniskusriss geht einher mit einer alters- oder verschleißbedingten Veränderung des Gelenks. Mit dem Lebensalter wächst das Risiko, eine Arthrose zu bekommen. Während nur vier Prozent der 20-Jährigen eine Arthrose haben, sind von den 50 bis 70-Jährigen rund 70 Prozent betroffen, Frauen häufiger als Männer.

Behandlung

Geringfügige Kniegelenkerkrankungen können mitunter durch kurzzeitiges Ruhigstellen des betroffenen Knies, Bandagen, Entzündungshemmer, eventuell Elektrotherapie und physiotherapeutische Übungen kuriert werden. Anhaltende Kniegelenkschmerzen werden in der Regel durch Minimaleingriffe kuriert. Wenn der Meniskus gerissen ist, ist ein operativer Eingriff ratsam, um das gerissene Meniskusstück zu entfernen.

Bei dem altersbedingten Meniskusschaden besteht aufgrund des Gewebeverschleißes meist nicht die Möglichkeit, den Meniskus wieder zu vernähen. Der Verschleiß des Gelenkknorpels stellt meist ein hohes Arthrose-Risiko dar. In schweren und fortgeschrittenen Fällen werden künstliche Gelenke und Ersatzminisken eingesetzt.