Diagnose Bauchaortenaneurysma

Endovaskulär oder offen operieren?

Die Ausschaltung des Aneurysmas kann durch eine offene Operation oder endovaskulär, also ‚fernsteuert’ von innen erfolgen. Bei der offenen Operation wird die Bauchschlagader abgeklemmt und das Aneurysma geöffnet. Dann wird eine Kunststoffprothese an der erweiterten Stelle eingenäht. Die Aussackung ist damit ausgeschaltet. Es handelt sich hierbei natürlich um eine große Operation, die auch eine größere Narbe hinterlässt. Andererseits ist das Aneurysma damit endgültig und zuverlässig beseitigt. Eleganter und weniger belastend für den Patienten ist die endovaskuläre Methode. Hierbei wird eine Gefäßprothese (Stentgraft) über zwei kleine Einschnitte in der Leiste mittels Führungsdraht  zum Aneurysma vorgeschoben und unter Röntgenkontrolle freigesetzt. Die Aussackung wird also von innen ausgeschaltet.  Allerdings kommt dieses Verfahren nicht für jedes Aneurysma in Frage. Nach dem Eingriff muss die Lage des Stentgrafts regelmäßig kontrolliert werden, da dieser verrutschen kann.

Interdisziplinäre Teamarbeit

Welches Verfahren das beste für den jeweiligen Patienten ist, sollte individuell abgewogen werden. Hierfür ist sorgfältige Diagnostik notwendig, die laut Bundesministerium durch ein interdisziplinäres Team aus Gefäßchirurgen, Radiologen und Innerer Medizin (Kardiologie, Pulmonologie, Gastroenterologie) sichergestellt werden muss. Der Patient durchläuft dabei mehrere Stationen, wobei nicht nur sein Aneurysma, sondern sein gesamter Gesundheitszustand einer genauen Prüfung unterzogen werden.

Jeder zweite Todesfall vermeidbar

Eine rechtzeitige Diagnose mit anschließender Behandlung kann lebensrettend sein. Daher fordert die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) vom Gesetzgeber ein nationales Screeningprogramm. Schon eine einzige vorsorgliche Ultraschalluntersuchung würde hierfür ausreichen. Diese Untersuchung ist effizient, kostengünstig und belastet den Patienten in keiner Weise.